Komponisten aus Sachsen-Anhalt Vol. 3

Chormusik a cappella
Jens Marggraf (*1964) − Draculand − Zyklus für Kinderchor (1996)
nach Gedichten aus „allerleirausch “ von H. C. Artmann

Mädchenchor am Essener Dom
Leitung: Raimund Wippermann
Warnfried Altmann (*1958)

Der blinde Sänger für gemischten Chor a cappella (1998)
nach dem gleichnamigen Gedicht von Friedrich Hölderlin
Neuer Magdeburger Kammerchor
Leitung: Christian Hoffmann
Gerd Domhardt (1945−1997)

Assoziationen für gemischten Chor a cappella (1970)
Texte: Heinz Czechowski, Kurt Bartsch
Landesjugendchor Sachsen-Anhalt
Leitung: Friedrich Krell
Produktion des Mitteldeutschen Rundfunks
Thomas Buchholz (*1961)

Deutsche Messe für Solistenensemble a cappella (2001)
Text: Liturgisch und Martin Luther
Hillard-Ensemble
Mitschnitt des Mitteldeutschen Rundfunks

Auch CD 3 umfasst Werke sehr unterschiedlicher Couleur der Richtung Chormusik a capella. Der fünfteilige Zyklus „Draculand“ für Kinderchor von Jens Marggraf entstand im Rahmen des Projektes „Komponisten schreiben für unsere Kinder- und Jugendchöre“, das der Arbeitskreis Musik in der Jugend seit 1996 durchführt. Unter diesem Hintergrund gibt es für Jugendliche verschiedene Möglichkeiten, sich diesem Werk zu nähern. Ganz anders stellt sich die im Februar 1998 von Warnfried Altmann vorgelegte Komposition für gemischten Chor (a cappella) dar, die den Titel „Der blinde Sänger“ trägt – nach dem gleichnamigen Gedicht Friedrich Hölderlins (1770−1843). Altmann ergänzt selbst: „Om ist das Urwort, das geheiligte Mantra, das Wort der Kraft, das erste Schwingen, der Klang, der Geist, der alles andere hervor bringt.“ Damit nimmt er sprachlich vorweg, was er mit seiner Komposition schließlich erreicht – eine tiefe Meditation über die im Hölderlinschen Text offenbarten Gefühle, Erinnerungen und Gedanken eines erblindeten Musikers. Gerd Domhardts frühe Chorkompositionen weisen ihn als erfahrenen Madrigalisten aus. Er suchte in den „Assoziationen“ für gemischten Chor a cappella nach neuen Ausdrucksmitteln. Domhardt nähert sich dem Klang ursprünglich mit der menschlichen Stimme, ihren Sing- und Sprechmöglichkeiten in Atemphasen. Dabei baut er auf die Tradition des Madrigals auf. Die „Deutsche Messe“ von Thomas Buchholz ist eine technisch komplexe zyklische Komposition für ein solistisch besetztes Vokalensemble a cappella, wie es das auch zu Luthers Zeit gab. Die Schüler können zum einen den regionalen Bezug zu Luther, als auch zum Aufbau einer Messe herstellen.